18 Fakten über Sanddorn, die ihr bestimmt noch nicht wusstet

Was Lenin, Dschingis Khan und die junge Nina Hagen gemeinsam haben? Sie mochten Sanddorn. Warum, und was es sonst noch über die Powerbeere aus dem hohen Norden zu wissen gibt – lest es hier.

 

1. Schon Dschingis Khan schwörte auf die heilen­den Kräfte der kleinen Beere: Auf seinen Eroberun­gen hat­ten er und seine Män­ner stets ein Fläschchen Sand­dornöl dabei – zur Stärkung der Immunkräfte sowie als Heilmit­tel bei Wun­den und Verdauungsproblemen.

2. Der Vit­a­min-C-Gehalt des Sand­dorns ist enorm: Je nach Sorte vari­iert er zwis­chen 200 und 900 mg pro 100 g Frucht­fleisch. Im Ver­gle­ich: Zitro­nen oder Orangen kom­men auf 50 mg pro 100 g. Ins­ge­samt wur­den zehn Vit­a­mine, darunter der wichtige Vit­a­min A‑C-E-Kom­plex nachgewiesen.

3. Nina Hagen hat den Sand­dorn besun­gen: „Hoch stand der Sand­dorn am Strand von Hid­densee“ singt sie in „Du hast den Farb­film vergessen, oh Michael“ – und wer die dicht an dicht hän­gen­den Beeren schon mal vor dem tief­blauen Meer orange leucht­en sah, ver­ste­ht ihre Klage sehr viel besser.

4. Die alten Griechen füt­terten ihren Pfer­den Sand­dorn­beeren, damit deren Fell schön glänzte. Daher wohl auch der lateinis­che Name Hip­pophae rham­noides, was so viel wie „leuch­t­en­des Pferd“ bedeutet.

5. Wenig schme­ichel­haft klingt, wie die Hol­län­der den Sand­dorn nen­nen, „Scheißbeeren“ näm­lich. Das ist aber keineswegs böse gemeint, son­dern zielt auf die abführende Wirkung der Frucht.

6. Lenin höch­st­per­sön­lich soll sich für den Sand­dorn einge­set­zt haben. Dafür spricht ein Dekret aus dem Jahr 1920 für die Förderung des Sand­dor­nan­baus in der Sow­je­tu­nion. Nowosi­birsk wurde Sanddornstadt.

Sanddorn am Kap Arkona auf rügen

Sand­dorn­busch am Kap Arkona auf Rügen. © jes/zweiküsten

7. Auf die Erfahrun­gen der Sow­je­tu­nion mit Sand­dorn griff man in der DDR natür­lich nur zu gern zurück, als hier Mitte der 1960er die ersten Sand­dorn­plan­ta­gen angelegt wur­den. Die kleinen Vit­a­m­in­bomben soll­ten den Man­gel an Süd­frücht­en ausgleichen.

8. Sonne und Sand – das macht nicht nur Urlauber, son­dern auch den Sand­dorn glück­lich. Kein Wun­der also, dass er an der Küste beson­ders oft wächst.

9. Wer seinen eige­nen Sand­dorn in den Garten pflanzen möchte, wählt die Sorte Fries­dor­fer Orange. Diese wird nicht ganz so hoch wie herkömm­liche Sorten und ist selbstfruchtend.

10. Nicht ohne Grund hat Sand­dorn den Stachel im Namen: Bei der Ernte emp­fiehlt es sich, neben der Garten­schere auch anständi­ge Hand­schuhe zu benutzen.

11. Da die Beeren fest am Zweig sitzen, oft zwis­chen spitzen Dor­nen, und bei Berührung auch noch schnell auf­platzen, wer­den die Zweige nach der Ernte gefroren. Danach lassen sich die Beeren abschla­gen und absammeln.

Sanddorn Verarbeitung Tiefkühlschrank

Gefrorene Sand­dornzweige aus dem Tiefkühlschrank. © jes/zweiküsten

12. Mit seinem hohen Gehalt an Cholin wirkt Sand­dorn gegen Fetteinlagerungen.

13. Inter­es­sant für Veg­e­tari­er und Veg­an­er: Sand­dorn­saft enthält Vit­a­min B12, das son­st vor­wiegend in tierischen Pro­duk­ten vorkommt.

14. Das Kernöl des Sand­dorns hil­ft bei trock­en­er, irri­tiert­er und juck­ender Haut. Sand­dorn wirkt auch bei Zahnfleischentzündungen.

15. Auf Wun­den wirkt ein Brei aus zer­drück­ten Sand­dorn­beeren blut­stil­lend und heilend.

Sanddorn Sanddornsaft Mörser Beeren

Viel­seit­ig ein­set­zbar: Sand­dorn­nek­tar, hier aus eigen­er Ernte. © jes/zweiküsten

16. Sand­dorn wirkt gegen Heis­erkeit: Ein paar Beeren mit heißem Wass­er übergießen, ste­hen lassen, absei­hen, gurgeln.

17. Eine regelmäßige Anwen­dung von Sand­dorn macht aus­geglichen, lebens­froh und zufrieden, glauben Eso­terik­er. Außer­dem sei die Pflanze in der Lage, Wärme, Kraft, Aus­dauer, Lebens­mut und Genügsamkeit zu übertragen.

18. Wenn der Sand­dorn nicht sauer-frisch, son­dern vor allem etwas muf­fig schmeckt, kön­nte das daran liegen, dass vor dem Pressen der Beeren das Blat­twerk nicht ent­fer­nt wurde. Wie man den Sand­dorn am besten ern­tet und ver­ar­beit­et, lest ihr hier auf Zweiküsten.

Sanddorn putzen

Im Sand­dornzen­trum in Put­garten auf Rügen ler­nen Touris­ten, den Sand­dorn zu putzen. © jes/zweiküsten

Schon pro­biert: Caipir­in­ha mit Sand­dorn? Hier geht es zum Rezept.

Sand­dorn ist so typ­isch für die Küste wie der frische Fisch vom Kut­ter. Was man beim Fis­chkauf beacht­en sollte, ste­ht hier.