Für Neulinge – Tour auf der Müggelspree

Diese Tour auf der Müggelspree ist ideal für alle, die neu auf dem Brett sind. Denn hier lauern weder Windfallen noch starke Strömungen. Dafür geht es dahin, wo permanent vieles neu ist: nach Neu-Venedig, Neu-Helgoland und ganz früher sollte die Ecke sogar mal Neu-Kamerun heißen. Doch von vorn!

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Los geht es am Bahn­hof in Erkn­er. Ein­fach die Bahn­hof­sstraße runter zum Kreisverkehr, dort vor der Brücke rechts runter zum Wass­er und par­al­lel zum Ufer zur Strand­bar Erkn­er laufen. Dort entwed­er ein SUP lei­hen oder auf der kleinen Badewiese nebe­nan das eigene in aller Ruhe auf­pumpen, beladen und einsetzen.

Der Dämer­itzsee hat einen Durchmess­er von etwa einen Kilo­me­ter und beste Verbindun­gen zu weit­eren attrak­tiv­en Gewässern – zum Sed­din­see, dem Gosen­er Kanal, dem lauschi­gen Gosen­er Graben und via Müggel­spree zum Müggelsee. Entsprechend viel ist hier los. Daher am besten nah am Ufer pad­deln – mit Blick auf imposante Villen und weitläu­fige Seegrundstücke.

Den Abzweig zur Müggel­spree kann kein­er ver­passen: Ein großes Schild weist den Weg. Mit der Triglaw­brücke aus dem Jahr 1912 – benan­nt nach dem gle­ich­nami­gen slaw­is­chen Gott – scheint man auch die Hek­tik des All­t­ags hin­ter sich zu lassen. Was für eine Idylle! Der erste Abzweig rechter­hand führt über einen Kanal zum tropfen­för­mi­gen Huber­tussee mit sein­er kleinen Insel in der Mitte. Doch den lassen wir rechts liegen. Über den zweit­en Abzweig, etwa 300 Meter dahin­ter, geht es nach Neu-Venedig.

Klein­er Strand an der Badewiese in Erkn­er – hier kommt das Brett aufs Wass­er. Foto: jes/zweiküsten

Fünf verzweigte Kanäle führen vor­bei an mod­er­nen Villen und uri­gen Lauben, an ver­wilderten Gärten und akku­rat ges­tutzten Heck­en, an knarzen­den Ste­gen und mod­er­nen Boot­shäusern. Trauer­wei­den bilden natür­liche Vorhänge auf dem Wass­er. Vor etwa hun­dert Jahren wurde das Kanal­sys­tem, das anfangs „Neu-Kamerun“ hieß, angelegt. Nach der Entwässerung der sump­fi­gen Spreewiesen ent­standen 374 Grund­stücke am Wass­er. Für 3,50 Mark pro Quadrat­meter fan­den diese damals ihre Käufer.

In der DDR waren es vor allem SED-Funk­tionäre, die sich hier ihre Datschen an den Kanal baut­en. Manchen Baut­en sieht man ihre sozial­is­tis­che Ver­gan­gen­heit noch an, andere sind längst im Heute angekom­men. Dauer­haft wohnen darf mit­ten in Neu-Venedig übri­gens bis heute nie­mand: Die Grund­stücke gel­ten als Flut­gelände. Um die Haupt­stadt bei Hochwass­er zu schützen, dür­fen sie gezielt geflutet werden.

Im Labyrinth der Kanäle kön­nen Steh­pad­del­nde leicht die Ori­en­tierung ver­lieren, doch früher oder später sind sie wieder auf der Müggel­spree. Wer das geliehene Board zurück nach Erkn­er pad­deln muss, kehrt hier um und tritt den Rück­weg an. Wer auf dem eige­nen pad­delt, steuert dieses weit­er nach Rahns­dorf und vor­bei an der kleinen Insel Schil­fwall – entwed­er links oder rechts herum. An das frühere Fis­cher­dorf erin­nert die Müggelseefis­cherei in Ufer­nähe. Wer eine Stärkung braucht, legt hier an.

Wer weit­er pad­delt, sieht link­er­hand bald das leg­endäre Restau­rant Neu-Hel­goland mit seinem großen Garten. Von hier ist es nicht mehr weit zum Kleinen Müggelsee. Weiß leuchtet der weiße Sand, der sich am Strand­bad eine kleine Böschung hin­aufzieht, von Kiefern umrahmt. Darauf ein­fach zus­teuern und im Sand entspan­nen. Später geht es zur Bushal­testelle Odern­heimer Straße (etwa 1 Kilo­me­ter) und von dort zurück.

SUP-Tour nach Neu-Venedig

Länge der SUP-Strecke: 8 bis 10 Kilometer

Schwierigkeit: einfach

Anfahrt: mit R1 oder S3 nach Erkner

Rück­fahrt: mit Bus 169 ab Odern­heimer Straße oder ab Erkner

SUP-Auslei­he und Einkehr: Bade­bar Erkn­er, www.badebar.com

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